, Kaschta Adrian

Es klart auf... 2. Teil von Immo's Reise auf der Elbe

Immo berichtet von seiner Elbe-Tour 2021

29.08.2021
Das Wetter klart ein wenig auf und ich mache mich auf den Weg Richtung Dresden.
Auf Empfehlung eines Skippers mache ich Nachmittags im Hafen Dresden Loschwitz (km 50,50) fest.
Abends noch über die Brücke nach Dresden Tolkewitz essen gegangen.
 
30.08.2021
Vormittags Thai Massage vom feinsten, um den Muskelkater von den Wanderungen ein wenig zu lindern. Danach Proviant kaufen und relaxen.
 
31.08.2021
Was für ein Luxus! Morgens früh beim Frühstück im Boot zu sitzen und draußen die Natur und Landschaft zu genießen. Die Schwäne, die die Nacht im Hafen verbracht haben, schwimmen nun langsam wieder auf die Elbe raus. Ein paar Fledermäuse versuchen noch in der Morgendämmerung ihre Nahrung zu finden. Es soll sogar Biber im Hafen geben. Die Bieberburg habe ich aber noch nicht gefunden. Eine echte Empfehlung der Motorwassersportclub Elbe Dresden. Super Clubhaus ... alles was man braucht. Ein Mitglied hat gestern sofort angeboten mir zu helfen 20 Liter Benzin zu holen und ist mit mir mit dem Auto losgefahren. So habe ich nun wieder alle Tanks aufgefüllt. Die Reise könnte weiter gehen, aber es regnet schon wieder…. Also Wäsche waschen und lesen etc. 
Tagesticket Nahverkehr lösen und Dresden erkunden. Aber bei absolutem Schmuddelwetter kommt da auch nicht so richtig Freude auf.
 
Im Hafen gibt's drei oder vier verschiedene Yachtclubs. Ein privat geführter gehört  Andreas Rösler. Er hat sich einen Traum verwirklicht. Er hat ein ehemaliges Wohnboot vom Wasserwirtschaftsamt aus und umgebaut, Anleger gebaut und vermietet jetzt Liegeplätze. Zusätzlich macht er noch Bootsvermietung.
Er hat mich abends auf sein Hausboot eingeladen und mir alles gezeigt. Ein liebenswerter Mensch, der das Hausboot mit sehr viel Geschmack und Liebe eingerichtet hat ... ein wahrer Traum. 2002 konnte er das Wassergrundstück käuflich erwerben. Seitdem baut er alles immer weiter aus. Direkt neben seinem Boot wohnen die Bieber, die sich aber nicht weiter stören lassen. Und dann gibt es noch große Wasserschildkröten (bestimmt 30cm bis 40 cm groß). Ich dachte erst, ich gucke nicht richtig. Für ein Foto haben sie leider still gehalten.
 
01.09.2021
Heute morgen um 6:30 kommt Andreas noch mal schwimmend vorbei und verabschiedet sich. Er schwimmt jeden Morgen seine Hafenrunde.
 
Ach ja ... und dann ist da noch die Sache mit der Durchfahrtshöhe der Brücken. Leider ist an den Brücken keine Angabe. So muss man sich vorher eine Liste erarbeiten wie in etwa die Durchfahrtshöhen sein könnten, denn das variiert natürlich je nach Wasserstand. Der Haken an der Sache: Jedes Informationsblatt oder jede Webseite gibt andere Werte an nun bin ich doch etwas unsicher. Also erstmal nur den Mast montieren, Genua hochziehen und aufrollen und dann den Mast wieder legen. Inzwischen habe ich auch erfahren, dass es besser ist, die Elbe aufwärts zu segeln als abwärts, denn der Wind kommt meistens aus Nordnordwest also voll gegenan segeln kannst du vergessen….
Nun aber los, Dresden verlassen, ( hat mir vom Wasser aus besser gefallen als von Land aus), Meißen passieren und weiter. Der Wind bläst volles Rohr von vorne, so wie schon angekündigt. Da es inzwischen Nachmittag ist, suche ich eigentlich einen schönen Platz zum Ankern und werde nach längerem Suchen bei km 97,50 fündig. In der Karte eingezeichnet aber keine weiteren Informationen dazu. Auch nicht beim Elbetörnführer oder im Führer für den Binnenfahrtensport vom Motoryachtverband. Laut Google Maps ist es die Lache, genau gegenüber von Merschwitz.
 
 
Ein kleiner Seitenarm oder Stichkanal. Mit dem Bootshaken die Tiefe loten: Es ist tief genug! Es findet sich ein umgestürzter toter Baum, der halb im Wasser liegt. da kann man schon mal eine Leine antüddeln und nach hinten Heckanker rauswerfen. Alles bestens!
Das Heck ist Richtung Sonnenaufgang mit Blick auf die Elbe ausgerichtet. Zwei Schwäne kommen vorbei und warten auf Fütterung. 
 
02.09.2021
 
06:30 Uhr
Nach sternenklarer Nacht gibt es einen wunderschönen Sonnenaufgang. Als ich gerade an Deck bin, kommen zwei Biber vorbeigeschwommen. Ganz dicht am Boot vorbei ... keine zwei Meter entfernt. Leider konnte ich gerade nicht fotografieren, da das Handy im Boot lag. Seitdem ich Dresden verlassen habe gibt es fast keine Schiffe mehr auf der Elbe. So habe ich den Fluss, ähnlich wie auf der Weser letztes Jahr, mal wieder für mich alleine.
08:40 Uhr  
Der Sommer ist zurück??? Ich werde erstmal schwimmen gehen. Na ja, war nur baden, Wasser ist doch schon recht frisch...
Später, am Vormittag unterwegs, habe ich meinen ersten Fischadler gesehen. Schon eine mächtige Erscheinung. Leider ist auf dem Foto nicht so viel zu erkennen.
Bei km 121 gibt es noch eine interessante Geschichte, denn diesen Kilometer gibt es zweimal. Einmal 121 und einmal 121a. Irgendwer hat sich damals verzählt und die Elbe ist theoretisch 1,05 km länger. Das eine waren die Preußen, das andere waren die Sachsen, die gemessen haben. Im Internet ist die Geschichte bestimmt genauer nachzulesen.
12:40 Uhr
Habe bei km 127 im Hafen Mühlberg festgemacht. Ein neuwertiger Hafen ... werde mal versuchen ein Mittagessen aufzutreiben.
 
Das mit dem Essen hat im Restaurant zum Seeblick prima geklappt. Siehe Speisekarte!
Und eine Burg oder Schloss gibt's auch. Mexikanische Eigentümer und ein kolumbianischer Burgwächter. Er hat mich eingeladen die Burg vom Innenhof anzuschauen.
Alles weitere siehe
 
 
Habe am späten Nachmittag bei km 150 zwischen zwei Buhnen Anker geworfen. 
 
03.09.2021
7:30
Langsam verzieht sich der Nebel und die Sonne kommt durch. Ein Fischreiher gibt mit seinem krächzendem Schrei seinen Unmut bekannt, dass sein Platz noch von mir belegt ist. Irgendwo, weiter weg, hört man die Schreie von Kranichen und leider auch jede Menge Lärm von der nicht ganz so weit entfernten Stadt Torgau.
11:00
In Torgau habe ich jetzt festgemacht. Proviant und 15 Liter Benzin bunkern.
Ein kleiner anscheinend neuer Hafen ist jetzt mit beim Ruderverein hinter der Brücke. Ein schöner Platz mit Restaurant oberhalb.
Um 15:00 geht es weiter. Einen schönen Platz für die Nacht finden. 
Bei km 188 habe ich eine schöne Sandbucht mit Sonnenuntergang gefunden. 
Festmachen wie gewohnt. Heckanker werfen und vorne den Anker über die Buhne an Land.Kraniche ziehen übers Boot hinweg, ein Schwarm Kiebitze sind am anderen Ufer, ein alter Weidenbaum ist voll mit Staren. Es ist noch warm genug, um noch mal eben baden zu gehen.
 
Der Sommer ist zurück!