, Kaschta Adrian

"Was für ein Armleuchter"... 5. und letzter Teil von Immo's Reise auf der Elbe

Immo berichtet von seiner Elbe-Tour 2021

14.09.2021  
 
07:20 Uhr / km 485 kurz hinter der Fähre Lenzen
Ich bin gerade dabei den ersten Kaffee zu kochen und nehme seit Ewigkeiten mal wieder bewusst das Singen eines Wasserkessels kurz vor'm Sieden des Wassers war. Gibt es dieses Geräusch überhaupt noch, oder ist es völlig verdrängt vom elektrischen Wasserkocher? Draußen ist noch alles nebelig, aber nach oben ist schon blauer Himmel zu erkennen. 
 
Gegen 09:00 Uhr...
... kommt ein großes Binnenschiff vorbei und der Sog schmeißt den Stromer hin und her. Mal wieder eine zu flache Bucht gewählt für die Nacht…. Den Anker hat es am Strand rausgerissen und um 1m versetzt. Den Heckanker ebenfalls. Zum Glück lagen keine Steine unter dem Boot. Rücksicht gibt's auf der Elbe wenig, man sagt hier auch "das sind alles Busfahrer". 
 
09:30 Uhr
die Sonne hat es geschafft, das Boot trocknet vom Morgentau ab, gleich geht's weiter unter Segel.
Unterwegs kommt von Achtern ein Binnenschiff und hält voll auf mich zu, obwohl ich schon am absoluten Rand vom Fahrwasser bin. Platz gäbe es genug, ich hatte das Gefühl dass er mir Angst machen wollte. Im letzten Moment dreht er das Ruder und rauscht in 5m Abstand an mir vorbei. Was für ein Armleuchter!
Zwei weitere Begegnungen mit Binnenschiffen verlaufen so wie es sich gehört und man grüßt sich.
 
12:45 Uhr / km 499
Bin seit heute morgen unter Segel (Genua) unterwegs. Der Wind ist lau aber das Boot bleibt steuerbar. Nun Mittagspause und schwimmen.
Weiter unter Segel bis Dömitz, dort habe ich im Yachthafen oberhalb der Schleuse zur Müritz-Elde Wasserstraße festgemacht. Ein schöner ruhiger Stadthafen, alles an Service, nette Leute.
 
15.09.2021
 
06:45 Uhr
Heute morgen habe ich das Radio zum ersten mal nach ca. 3 Wochen wieder eingeschaltet. So langsam mal wieder in die Zivilisation eintauchen…..
Bleibe in Dömitz, mache Waschtag und Stadtrundgang. Für Nachmittags ist Regen angesagt und so kommt es auch. So habe wieder Zeit zum Lesen. Drei Bücher sollen es bis zum Ende der Reise werden.
 
16.09.21 
 
07:00 Uhr
Das Wetter klart auf und ich mache mich wieder auf den Weg. 
 
09:00 Uhr
Schleuse angerufen und Freigabe zum Einfahren bekommen.
Bei km 504 ging es auf die Elbe zurück.
 
12:00 Uhr
Ankunft in Hitzacker. Ich will im Hafen festmachen, aber um dort reinzukommen, muss man eine Drehbrücke passieren die einmal Vormittags und einmal Nachmittags geöffnet wird…. Nein Danke! Habe dann auf der Elbe eine Bucht zum Ankern gefunden. Stadtrundgang und Mittagessen bei "Rita's Mittagstisch". Gutes leckeres Essen zu schlankem Kurs.
Danach weiter Richtung Bleckede. Mache bei km 533 in einer Bucht fest. Es ist recht kalt und zwischendurch regnet es.
 
17.09.2021
 
11:00 Uhr
Liege immer noch in der Bucht. Herbstwetter, viel Wind mit starken Böen. Die Sonne kommt zum Glück immer Mal wieder durch. Kurz baden und schnell wieder raus aus dem Wasser - es ist doch schon recht kühl.
 
18.09.2021 

11:30 Uhr / km 549
Ich finde das Cafe Wildblume!! Ein alter Bauernhof direkt hinterm Deich. Es gibt super leckere belegte Brötchen und gehaltvollen Kuchen der richtig satt macht. Eins von beiden hätte völlig gereicht, aber da waren die Augen größer als der Magen.
Noch mal ein letzter Stop in einer schönen Bucht bei Boizenburg und dann noch die letzten km bis Lauenburg. Werde sehr freundlich empfangen.
Nach dem Festmachen entdecke ich das ehemalige Boot von Thomas (Erna III; Im Hoyaer Hafen mein Nachbar) - So klein ist die Welt -
 
20.09.2021
 
Heute den Wagen und Anhänger in Stadt Wehlen wieder abgeholt und  zurück nach Lauenburg. Eine letzte Nacht auf dem Boot.
 
21.09.2021
 
Heute ist Slippen angesagt, das Boot auf dem Anhänger festzurren und auf nach Asendorf. Gegen 19:00 Uhr bin ich zurück.


Ich bin erfüllt von den vielen Eindrücken und dankbar diese Reise gemacht haben zu können. Viele Menschen auf diesem Erdball werden nie so etwas machen können, da es ihnen schon an den einfachsten Dingen fehlt.
Ich bedanke mich bei Allen die mich dabei unterstützt haben diese Reise zu ermöglichen.